Centraury - Tausendgüldenkraut

#1 von Eva , 07.05.2012 14:56

Centaury – Tausendgüldenkraut

Der magere und trockenen Boden, auf dem das Tausendgüldenkraut seine Schönheit entwickelt, könnte man mit der momentanen Grundsituation eines Hinterbliebenen treffender kaum zeichnen. Der Boden ist unter unseren Füßen plötzlich "vertrocknet". Das Schöne in der Botanik ist, dass sich aus diesem trockenen Boden - trotz der widrigen Umstände – eine wunderschöne, kleine Pflanze entwickelt.

Durch den Tod eines geliebten Menschen werden wir manchmal – zum Glück oft nur zeitweise – unserer eigenen Kraft beraubt. Sinnbildlich gesprochen stehen wir ohne Dünger da, uns fehlt das Lebenselixier und wir haben das Gefühl, es geht keinen Schritt mehr weiter. In diesen Momenten sind es oft andere Menschen, die uns helfen und dabei unterstützen, dieses Leben auszuhalten. Je nach Persönlichkeit ist das lange Zeit ein Segen, doch irgendwann bemerken wir vielleicht, dass wir nicht mehr mit unserem Willen verbunden sind. Unter dem alles verschlingenden Gefühl der Trauer ist unser Wille nicht mehr auszumachen. Jetzt, wo es langsam wieder bergauf geht, fällt es uns schwer, "Willen" zu definieren, zu erkennen und zu leben. Der starke Wille, den wir vielleicht vor dem alles verändernden Tod hatten, ist uns abhanden gekommen. Wir sind nicht mehr in der Lage, NEIN zu sagen. Die Grenzen zwischen uns und den anderen verwischen, wir erkennen nicht mehr klar das hier und da, das ich und du, und wir versuchen, alles zu tun was den anderen bei uns bleiben lässt. Wir machen vieles dem anderen zum Gefallen und vergessen, unser eigenes Wollen (wieder) zu respektieren. Das ist eine falsch verstandene Form von Dankbarkeit. Wir laufen Gefahr, dass Leben von anderen Menschen zu leben, weil wir ihnen gefallen, sie nicht verletzten wollen und Angst haben, wieder verlassen zu werden. Die – meist gut gemeinte Hilfe –nehmen wir an, obwohl wir vielleicht manchmal das klare Gefühl haben, lieber alleine sein zu wollen. Die Wünsche der anderen Menschen stellen wir über unseren eigene, aus Dankbarkeit, aus Sanftmut, Harmoniebedürfnis und/oder Rücksicht.

Allerdings sind wir nach einer Tauerzeit langsam wieder in der Lage, uns um uns zu kümmern, unser Wohl zu erkennen, zu erfassen, was wir brauchen, wollen, und wer wir – alleine, ohne den Verstorbenen – sind. Wir beginnen, wieder unsere Persönlichkeit zu finden und wir stellen vielleicht fest, dass uns die Fähigkeit zur Abgrenzung ein wenig abhanden gekommen ist. Centaury kann uns in dieser Situation ein guter Helfer sein und uns die Grenzen zwischen unseren eigenen Bedürfnissen und denen der helfenden Menschen aufzeigen. Es hilft uns, willensstark und dennoch hingebungsvoll zu sein, mitfühlend und dennoch in einer klaren Abgrenzung. Centaury kann das Zusammenleben erleichtern, wenn die Abgrenzung schwer fällt, dass Nein-Sagen unmöglich scheint und Harmoniebedürfnis und Sanftmut vor der Abgrenzungsfähigkeit steht.


Kurzform:
• Wenn Sie Schwierigkeiten mit der Abgrenzung haben
• Wenn Bedürfnisse der anderen wichtiger sind als Ihre eigenen
• Wenn Sie sich - zum Beispiel aus Dankbarkeit für die Unterstützung - nicht trauen zu sagen, was Sie möchten
• Wenn Sie sich zu sehr unterordnen, Ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr erkennen.

Geschrieben von Heilpraktikerin Aruna Siewert: www.kalasoma.de

 
Eva
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